Infos zu der WM & EM im Voltigieren in Stadl Paura

Von 30. Juli bis 3. August wird das Pferdezentrum Stadl Paura nach 15 Jahren wieder zum Hotspot der internationalen Voltigiersportwelt, denn mit den Weltmeisterschaften der Junioren (U18) und Young Vaulter (U21), sowie den Europameisterschaften der Senioren (Ü21 | Allgemeine Klasse), stehen gleich drei Championate auf dem Programm. Zuletzt war im Jahr 2004 die Weltmeisterschaft und 2010 die Europameisterschaft der Voltigierer in Stadl Paura zu Gast.


Insgesamt wurden bereits sechs Voltigier-Championate in Österreich veranstaltet: 1984 und 1988 in Ebreichsdorf (NÖ), 2004 und 2010 in Stadl Paura (OÖ) sowie 2013 und 2017 im Magna Racino in Ebreichsdorf (NÖ).
Sowohl 2013 als auch 2017 bei den letzten Heim-Championaten in Ebreichsdorf gab es zahlreiche Medaillen für Österreich in allen Klassen zu feiern. 2013 waren es rekordverdächtige 8 und 2017 holten Österreichs Voltigierer 4 Mal Edelmetall.
Bundesreferent Manfred Rebel setzt daher auch heuer große Erwartungen in seine Sportler, denn mit Anna Weidenauer, der Junioren Welt- und Europameisterin aus 2021 und 2022, die heuer ihr letztes Young Vaulter-Jahr hat, Clara Ludwiczek, der Junioren Weltmeisterin aus 2023 oder dem Young Vaulter Weltmeister aus 2022 Philip Clement, der im Vorjahr in Bern bei seiner ersten WM in der Allgemeinen Klasse gleich den hervorragenden 4. Platz holte, hat Österreich einige Sportler mit viel Championatserfahrung und Medaillenchancen im Team.

270 SPORTLER, 150 PFERDE 11 TITEL, 5000 BESUCHER

Beim Pressetermin am 17. Juli auf der Gugl in Linz fand der Generalsekretär des Österreichischen Pferdesportverbandes Franz Schiefermair nur lobende Worte für die rot-weiß-roten Voltigiersportler: „Im Voltigieren zählt Österreich definitiv zu den führenden Nationen, wir haben seit 2014 insgesamt 52 Championatsmedaillen geholt, davon 21 in Gold, 12 in Silber und 19 in Bronze. Eine beeindruckende Bilanz, die nicht zuletzt auf das Management von Bundesreferent Manfred Rebel zurückzuführen ist, der diese ehrenamtliche Aufgabe seit 28 Jahren mit großem Engagement ausübt.“
„Hausherr“ Johannes Mayerhofer, der Geschäftsführer des Pferdezentrums Stadl Paura, das aufgrund der idealen Bedingungen jährlich um die 40 nationale und internationale Pferdesportveranstaltungen in verschiedenen Sparten durchführt, fand lobende Worte für das Veranstalterteam um Christian Kermer und Manfred Rebel: „Wir wählen unsere Partner sehr sorgsam und im Fall der Voltigierturniere gibt es eine tolle Zusammenarbeit, die seit 2021 reibungslos funktioniert.“
Veranstalter Christian Kermer präsentierte die ersten Zahlen rund um das Multi-Championat: „Rund 270 Athleten und 150 Longenführer aus 27 Nationen kommen mit 150 Pferden nach Oberösterreich und kämpfen um insgesamt 11 Titel. Wir erwarten rund 5000 Besucher in Karl-Bauer-Halle. Das Interesse der Fans war wie erwartet sehr groß und Tickets sind daher bereits seit Wochen restlos ausverkauft“, erzählte Kermer, der mit seinem Voltigierverein, der im niederösterreichischen Breitenfurt beheimatet ist, bereits 2013 und 2017 sehr erfolgreich Welt- und Europameisterschaften in Ebreichsdorf ausgetragen. Die Vorbereitung des Championats hat ja bereits 2021 begonnen mit der Entscheidung, sich für die Austragung dieses Multi-Championats zu bewerben. Bei der FEI Generalversammlung im November 2023 fiel dann die Entscheidung, dass wir uns gegen die Mitbewerber aus Le Mans und Ermelo durchgesetzt und damit zum 7. Mal ein Voltigierchampionat nach Österreich geholt haben.“

SPORTLICHER AUFSCHWUNG DURCH HEIM-CHAMPIONAT

Sowohl 2013 als auch 2017 gab es bei den Heim-Championaten in Ebreichsdorf zahlreiche Medaillen für Österreich in allen Klassen zu feiern. 2013 waren es rekordverdächtige 8 und 2017 holten Österreichs Voltigierer 4 Mal Edelmetall.
Bundesreferent Manfred Rebel setzt auch heuer große Erwartungen in seine Sportler, denn zum Heim-Championat wird natürlich voll entsendet: „Wir fahren mit der Rekordanzahl von 20 Pferden zu den Heim-Championaten! Zum Glück haben wir heuer geringe Pferdetransportspesen, denn das komplette Team Austria inklusive der Betreuer umfasst 57 Personen.“ Auf die klassische Frage nach den Medaillenchancen fasst Rebel zusammen: „Wir fahren seit 2005 von keinem Championat ohne Medaille nach Hause. Realistisch sind drei bis vier Medaillen und die Generalprobe beim CVIO 2025 im Mai in Stadl Paura, den Nationenpreis, konnten wir gewinnen.“ Was den Voltigiersport für Rebel definitiv einzigartig macht, ist das Teilen der Pferde: “Im Voltigiersport ist das Herborgen von Pferden – auch an die Konkurrenz - gelebte Sportlichkeit. Innerhalb von AUT ist Philip ein gutes Beispiel, aber auch z.B. der Kärntner Robert Röbl, der der Junioren Gruppe von Wildegg sein Pferd Fornarina zur Verfügung stellt. Österreich lässt z.B. auch Voltigierer aus Kanada oder Südafrika auf unseren Pferden mitstarten.“ Rebel erhofft sich von der Heim-WM auch wieder einen starken Impuls in der Entwicklung des Voltigiersports: „Auch nach den letzten Heim-Championaten hat der Voltigiersport einen Aufschwung erlebt und davon werden wir auch diesmal wieder in den nächsten Jahren profitieren hoffe ich.“

Anna Weidenauer: Wir sind gut genug für eine Medaille
Zu den erfolgreichsten Sportlern Österreichs zählt zweifellos die 21-jährige Jusstudentin Anna Weidenauer (NÖ | Wildegg), die in ihrer Karriere bereits 7 Medaillen gewonnen hat und sich für ihr letztes Young Vaulter (U21) einiges vorgenommen hat: „Meine Juniorenkarriere (Klasse U18) war sehr erfolgreich und gleich im ersten Jahr der Altersklasse der Young Vaulter konnte ich gleich unerwartet eine Bronzemedaille gewinnen. Das war für mich sportlich bisher der schönste Erfolg, weil ich da zu den Jüngsten zählte und die Leistungsdichte sehr hoch war. Nachdem es 2024 in Bern für mich nicht so optimal gelaufen ist und ich heuer auf einem neuen Pferd turnen, wäre mein großer Traum natürlich drei gute Runden (Pflicht, Technik, Kür) zu schaffen und wenn mir das gelingt, dann wäre eine Medaille möglich. Letztendlich war es für mich ein großer und mutiger Schritt von meinem Erfolgspferd Chivas, mit der ich alle Medaillen gemacht habe und zu der ich eine starke Bindung hatte, dann im Jahr des Heim-Championats auf Calcifer zu wechseln, der vom Gemüt her nicht so gelassen ist wie Chivas, aber ich weiß, dass wir gut genug sind, eine Medaille zu machen, wenn alles passt.“

Philip Clement: Mit steirischem Team zum Erfolg
Der Niederösterreicher Philip Clement, der ebenfalls von der Voltigergruppe Wildegg im Bezirk Mödling kommt, hat 2022 mit WM-Gold bei den young: „2022 hat sich das Pferd, auf dem ich bis dahin geturnt habe, verletzt und meine Suche nach einem Pferd auf diesem Leistungsniveau hat mich dann zu Louis Bonheur und Lena Kalcher-Prein in die Steiermark geführt. Seit 2 Jahren fahre ich daher 2x wöchentlich zum Training in die Obersteiermark! Mit diesem Pferd-Longenführer-Team habe ich dann 2022 meinen größten Erfolg gefeiert und in Kaposvar WM-Gold bei der erstmals ausgetragenen Young Vaulter-Altersklasse gewonnen. Im Vorjahr musste ich leider kurz vor dem Championat dann wieder Pferd wechseln und der ja oft als undankbar eingestufte 4. Platz in Bern (SUI) bei meiner ersten Weltmeisterschaft in der Allgemeinen Klasse war für mich ein sehr großer Erfolg.