Abschied von Ausnahmepferd Nebelwerfer

Am 19.08.2020 musste sich Harald Siegl von seinem langjährigen Partner verabschieden.
Nach einem Koppelunfall musste der rüstige, 27-jährige Nebelwerfer eingeschläfert werden. Bis zuletzt erfreute er sich bester Gesundheit und wurde, seinem Alter entsprechend, immer noch geritten.


Von 2002 bis 2012 waren Harald und Nebelwerfer im internationalen Spitzensport aktiv.
Sie waren bei drei Europameisterschaften am Start und vertraten Österreich 2006 bei den Weltreiterspielen in Aachen.
Für Harald und sein Team werden wohl auch die Starts bei den Klassikern in Pau und Badminton unvergessen bleiben.
Als bisher einzigem Pferd gelang es Nebelwerfer, seinen Reiter dreimal in Folge zum Österreichischen Staatsmeistertitel zu tragen.
Nach einer verpassten Olympiaqualifikation 2012 übergab Harald die Zügel an seine Tochter Lea.
Mit Nebelwerfer hatte sie einen erfahrenen Lehrmeister an ihrer Seite, um erste Erfahrungen am internationalen Parkett zu sammeln.

Bevor Nebelwerfer im Rahmen des Salzburger Messeturniers 2015 endgültig aus dem Sport verabschiedet wurde, bestritt Lea mit ihm 2014 und 2015 noch zwei Nachwuchs- Europameisterschaften.

Nebelwerfer war eine ganz spezielle Persönlichkeit, er war im Umgang mit Fremden stets misstrauisch, man musste sich seine erst Zuneigung verdienen.
Auf den ersten Blick oft unscheinbar wirkend, waren seine größten Stärken wahrscheinlich sein ehrlicher Charakter und die Einstellung seinen Menschen gegenüber.
Er wuchs stetig an seinen Aufgaben und ließ sich nie in ein starres Ausbildungsschema zwängen.
Harald förderte ihn daher sehr individuell und gab ihm immer die Zeit, die er brauchte. Er scheute auch nicht, einen Schritt zurück zu machen, wenn es nötig war.
Diesen pferdegerechten Aufbau dankte ihm Nebelwerfer mit 15 verletzungsfreien Saisonen, im großen Vielseitigkeitssport.

Familie Siegl verliert mit Nebelwerfer weit mehr als einen treuen Sportpartner, sie verliert ein langjähriges Familienmitglied. „Unser Dank gilt auch Julia Öhner, die unseren „Schwarzen“ seine gesamte Turnierlaufbahn begleitet und liebevoll betreut und bestens versorgt hat.“

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